Eidg. Akkordeon- und Harmonika-Wettspiel in Lyss, 12./13. Juni 2004

Am Wochenende vom 12./13. Juni 2004 nahm der Harmonika-Club Elsau am eidgenössischen Wettspiel in Lyss teil. Am späten Samstagmorgen waren wir für unseren Vortrag eingeteilt. Im wunderschönen, wabenförmigen Konzertsaal durften wir unsere Musik darbieten. Zum Auftakt spielten wir vor vollem Saal das Pflichtstück „Eine Studie für Akkordeon“ von Rudolf Würthner. Ein kurze, lustige Komposition, die trotzdem sehr viel beinhaltet, spielten wir zum Aufwärmen. Es gelang uns gar nicht schlecht. Über Geschmäcker, bzw. Interpretationen lässt sich bekanntlich nicht streiten. Das Stück „Schwabenstreiche“, welches Variationen über ein schwäbisches Volklied zeigt, war unser Kür-Stück. Mit viel Freude und Elan spielten wir vor dem grossen Fachpublikum und der Jury. Meiner Ansicht nach, hatte der Dirigent alles und noch mehr aus dem schönen und auch für Laien hörbaren Stück herausgeholt. Auch wir Spieler konzentrierten uns voll und trugen wunderbare Musik vor. Die Zuhörer waren hell begeistert. Mit gutem Gefühl verliessen wir die Bühne und machten dem nächsten Orchester Platz. Nach dem Mittagessen in einer Gartenwirtschaft bei angenehmen Temperaturen besuchten wir Vorträge von anderen Orchestern. Am frühen Abend liessen wir uns von unserem Chauffeur über einen kleinen Umweg durch das schöne Berner Seeland nach Ipsach fahren. Dort konnten wir mehr oder weniger reibungslos unsere Zimmer beziehen und uns erfrischen. Natürlich war der erste Gang aber zum Fernsehschalter, denn es wurde gerade das Eröffnungspiel der Fussball-WM übertragen.
Am Abend waren wir in der grossen Seelandhalle (etwa wie Schluefweg) zum Nachtessen angemeldet. Wir wollten auch das Abendprogramm ein weiteres Mal ansehen, obwohl wir von Luzern her eher etwas skeptisch waren. Doch es hatte sich gelohnt, dass der Vorstand so entschieden hatte. Mit Akkordeon-Big-Band-Musik wurden wir begrüsst. Ich habe noch nie so etwas erlebt. Es war einfach fantastisch. Aber wieso zeigen die Organisatoren eigentlich den Höhepunkt am Anfang? Es ist kaum zu glauben, aber es wurde mit jeder Darbietung noch besser. Eine Steelband brachte den ganzen Saal in Schwung, sowohl mit bekannten Drummermelodien, als auch mit richtigen Schlagermelodien. Sie mussten manche Zugabe spielen, bevor sie entlassen wurden. Zum Schluss zeigte sich dann noch das Swiss-Military-Schock-Orchestra auf der Riesenbühne. Unbeschreiblich, aber für mich wirklich der Höhepunkt des Abends.
Weil sich unser Carchauffeur bereits in die Kissen legen musste (Ruhezeit!) fuhren wir mit dem Zug nach Biel und machten noch einen Spaziergang nach Ipsach. So konnten wir unsere aufgeheizten Köpfe wieder etwas auslüften.
Der Sonntag verlief dann eher ruhig mit Zuhören, Fahnenakt in der Kirche und unserem Platzkonzert im Musikzelt. Während einer halben Stunde spielten wir einfach aus unserem Repertoire und erfreuten die kommenden und gehenden Gäste. Es blieb auch noch Zeit, ein paar andere Vorträge zu hören.
Kurz nach Mittag, leider bei wechselhaftem Wetter mit immer neuen Regengüssen, fand der obligate Umzug statt. Weil sich aber zu wenig Vereine dafür angemeldet hatten (wir übrigens zum 1. Mal auch nicht) hatten die Organisatoren verschiedene andere Vereine aus der Region eingeladen. Mit alten Fahrrädern, Gemüsegenossenschaften, alten Traktoren und vielem mehr erhielt der Umzug eine ganz neue Note, die allgemein sehr begrüsst wurde. Am späten Nachmittag versammelten sich nochmals alle teilnehmenden Orchester in der Seelandhalle zur Rangverkündigung. Unser Prädikat „sehr gut“ = zweithöchste Auszeichnung, ist für unsere erste Teilnahme an einem Eidgenössischen in der Klasse „Oberstufe“ ein grosser Erfolg, obwohl wir über die Art und Weise des Jurorenberichtes nicht gerade erbaut waren.
Nach einem zweistündigen Stau, einer Pause auf einem Rastplatz und einer einstündigen zügigen Fahrt erreichen wir wohlbehalten Elsau.

 

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